Emfehlungen für Geschenke und den letzten Monat des Jahres 2024

Gespeichert von Walthers am Di., 03.12.2024 - 14:38

Markus Thielemann, Vom Norden rollt ein Donner
Beck Verlag 23€

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Eine Heidelandschaft mit viel grauen Himmel durch die Schafe ziehen. Darüber ist in pinker Schrift der Autor und der Titel im Rechteck gedruckt.

Thielemanns zweiter Roman, der auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand, dreht sich um einen 19jährigen Schäfer aus der Lüneburger Heide.
Jannes hütet Schafe und kümmert sich um die Herde. Nach dem Abi vermisst er zwar das Zusammensein mit seinen Altersgenossen, aber den Absprung weg von der Heide schafft er nicht, will es vielleicht auch gar nicht. Er tut das, was schon sein Großvater und sein Vater getan haben und er tut es nicht ungern.
Ein großes Thema treibt die Familie und die Nachbarschaft um: die Gefahr, die von Wölfen ausgeht. Während die einen sich um Schutzhunde und neue Zäune bemühen, gibt es auch andere im Dorf, die die Furcht der Menschen für ihre Zwecke ausnutzen und alles dafür tun, dass Wölfe geschossen werden sollen. Überhaupt: sich mit Waffengewalt wehren können gegen alles, was die alten Traditionen gefährdet, das wäre doch was. . .
Besonders ein neuer Nachbar wiegelt viele auf, darunter auch Jannes‘ Großvater. Die Familie hat auch ohne Wölfe und völkische Nachbarn genug Probleme, so etwa die beginnende Demenz von Jannes Vater oder die im Heim lebende Großmutter. Und Jannes ganz eigenes Problem, das er niemandem anvertraut: unheimliche Begegnungen mit einer Frau, die  nicht real sein kann.
Es ist absolut beeindruckend, wie gut es Thielemann gelingt, unterschiedlichste Elemente der Geschichte – Aufkommen von völkisch-rechtsextremen Dörfern, problematische Familiendynamiken und eine Geschichte, die bis in die NS-Zeit zurückführt, so zu verknüpfen, dass es uns Lesende überzeugt.
Thielemanns intensive, dennoch unaufdringliche Sprache gefällt mir sehr.

Blitz aus heiterm Himmel - Erzählungen
Herausgeber:in: Edith Anderson
Gestalter:in: formdusche
Die Andere Bibliothek 48€

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Ein buntes Gemälde mit einer Person in Rückenansicht.

Ein Kultbuch der emanzipatorischen Literatur – spielerisch-fantastische Erzählungen über Gender in der DDR

Edith Andersons Idee, Autorinnen und Autoren zu Geschichten über Geschlechtertausch anzuregen, hatte ihren Ausgangspunkt in der »Ungerechtigkeit, über die eine Frau jeden Tag ihres Lebens stolpert« – auch in der DDR, die sich die Emanzipation auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Was würden die literarischen Repliken über die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit verraten? Die Funktionäre waren alarmiert: Sie sabotierten die Initiatorin mit falschen Vorwürfen, die an Rufmord grenzten. Beinahe wäre das Projekt im Keim erstickt worden. Die Anthologie aber konnte schließlich, dank der Unterstützung des Schriftstellerverbandes und nach einem fünf Jahre währenden Aufbegehren aller Beteiligten, erscheinen. Sie demonstriert eindrücklich die einzigartige, der Literatur innewohnende Kraft, wenn es darum geht, Zukunftsvisionen zu entwerfen.

Das Experiment:
»Versetzen Sie sich in den Körper des anderen Geschlechts!«
Schon die erste Geschichte von Günter de Bruyn über ein über ein liebestolles Paar, dass sich zuruft "Ach wäre ich du..." und der wunsch eintritt, hat nichts von seiner Aktualität eingebüsst. Mit Humor wird das Patriachat beschrieben, in das die nun in einem Mann verwandelte frau nicht mehr zurückkehren möchte, trotz der sehnlichen Bitten ihres Partners nun in ihrem Körper.
Unbedingt empfehlenswert und ein wunderschönes Geschenk in der individuellen Gestaltung der Anderen Bibliotkek.

Clemens Meyer, Die Projektoren
S. Fischer Verlag 36€

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Zwei Bildteile oben und unten mit jeweils stilisierten Gebirgen im Collagenstil.

Ich halte „Die Projektoren“ für das mit großem Abstand beste Buch des Jahres . Es ist große Literatur und jede Zeile des 1000 Seiten Buches lohnt sich!
Dieses epische Werk hat viele verschiedene Handlungsebenen, viele unterschiedliche Protagonisten und es geht über einen großen Zeitraum hinweg.
Wir erfahren sehr viel über das Land, das früher Jugoslawien hieß, über Karl May, über das Kino (bei den Projektoren handelt es sich um Filmprojektoren), über Wild-West-Filme, über Pierre Briece und Lex Barker und wer noch nicht wusste, dass diese Filme alle in Jugoslawien spielten, weiß es spätestens jetzt.
Wir tauchen aber auch ein in eine Nervenheilanstalt in Leipzig, wo die „Doctores“ beispielsweise auch Karl May behandelt hatten, und wir lernen junge Neonazis so wie auch alte Nazis in Deutschland kennen.
Eine Hauptfigur ist ein ehemaliger Partisan, der wegen seines roten Halstuchs immer nur der „Cowboy“ genannt wird und unfreiwillig in ein kleines Dorf im Velebit Gebirge verpflanzt wird, wo er zusammen mit einem nahezu stummen Schäfer in einer Hütte lebt. Dort verliebt er sich in eine verheiratete Frau, deren Söhne im Verlauf des Romans noch eine größere Rolle spielen sollen. Er verdient sein Geld als Schauspieler, als Komparse bei Winnetou Filmen, später erleben wir ihn auch in ganz anderen Zusammenhängen, etwa als Autor von Wildwest-Heftchen in Deutschland.
Ich bewundere Meyers große Kunst, einen so gewaltigen Roman perfekt durchzukomponieren. Er versteht es, uns Lesende sowohl zu fesseln wie auch auf abschweifende Nebenwege mitzunehmen, die nie langweilen.
Selbst wenn sich jemand von der Thematik erst einmal nicht so angesprochen fühlt, dem kann ich versichern, dass das schnell vorüber geht, wenn man das Buch erst einmal beginnt. Die Charaktere, die Meyer beschreibt, gewinnen sofort an Lebendigkeit, die zeitgeschichtlichen Aspekte beschreibt er hochinteressant und der Stil ist faszinierend.

Martina Hefter, Hey, guten Morgen, wie geht es dir?
Klett-Cotta Verlag 22€

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Ein Gemälde ein Hintergrund auf dem ein Gottesgestalt eine junge Göttin umarmt. Ein Adler fliegt in der oberen Ecke und ein Pfau sitz unten links.

Die Hauptfigur des Romans ist die Tänzerin Juno. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann, einem Schriftsteller, der hier Jupiter genannt wird. Dieser ist schwerkrank und bettlägerig. Juno liebt Jupiter und kümmert sich um ihn, doch der Alltag zwischen finanziellen Sorgen, ihrem Beruf, den sie liebt, der aber fordernd ist und der Sorge um ihren Mann zehren an ihr.
Wie viele Menschen heutzutage verbringt sie – quasi als Ausgleich – viel Zeit im Internet. In einem Social-Media-Kanal chattet sie zum Spaß mit sogenannten Love Scammern. Nur kurz, falls jemand nicht weiß, was das bedeutet: das sind Menschen die auf der Suche nach einsamen, meist älteren Frauen sind, diese freundlich anschreiben und wenn darauf eingegangen wird, langsam eine Art virtueller Liebesbeziehung eingehen. Natürlich mit dem Ziel, diese Frauen finanziell abzuzocken. Der Titel des Buches ist eine typische Anfangsanrede, mit der der Kontakt angebahnt wird.
Juno weiß das alles natürlich und spielt mit diesen Männern, indem sie sie nach sehr kurzer Zeit auflaufen lässt und ihnen klarmacht, dass sie sie durchschaut hat. Das geht so lange gut, bis sie auf einen jungen Nigerianer namens Benu trifft. Auch dieser ist ein Love Scammer, dem sie sehr bald sagt, dass sie das weiß. Er gibt das zu und danach entwickelt sich eine andere Art des Chattens, die nichts mehr mit Liebesversprechen zu tun hat, sondern mit einem echten Interesse am jeweiligen Leben.
Martina Hefter gelingt es in diesem Buch, Themen wie Einsamkeit, Liebe, Krankheit, Altern, Sorge ums Geld, Kolonialismus und die Schwierigkeit von ehrlichen menschlichen Beziehungen sowie den Einfluss von Social Media auf heutige Menschen sehr gut zusammen zu bringen.
Ihr Roman liest sich trotz der dahinterliegenden Ernsthaftigkeit und der Schwere der Thematik dennoch leicht. Dank ihrer virtuosen und eleganten Sprache wird er zu einem Highlight dieses Bücherherbstes.

Paul Lynch, Das Lied des Propheten
Aus dem Englischen von Eike Schönfeld
Klett Cotta 26€

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schwarz stilisierte Rechtecke, im oberen Bereich eine scherenschnittartige Häuseransicht, darunter 3 Personen

Irland befindet sich in der Gewalt einer Regierung, die auf dem Weg in die Tyrannei ist. An einem dunklen, regennassen Abend in Dublin öffnet die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack ihre Haustür und steht zwei Beamten der neu gegründeten irischen Geheimpolizei gegenüber. Sie sind gekommen, um ihren Mann Larry, einen bekannten Gewerkschafter, zu verhören. Kurz nach dieser Begegnung mit der Polizei verschwindet Larry, und sehr schnell beginnen die Dinge in Eilishs Welt aus dem Ruder zu laufen. Sie ist gezwungen, alles zu tun, um ihre Familie zu schützen und alle zusammenzuhalten. Wie soll sie ihren Kindern erklären, was passiert ist, wenn sie nach dem Vater fragen? Wie wird ihr eigener zunehmend dementer Vater auf die gravierenden Veränderungen seines Alltags reagieren? Und wie weit wird Eilish selbst gehen, um sich und ihre Familie zu retten?

Ein nur auf den ersten Blick dystopisch angelegter Roman, der sprach- und bildmächtig Parallelen zu gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen aufwirft.

Hanna Pylväinen, Das letzte Leuchten im Winter
Aus dem Englischen von Karoline Hippe
Gutkind Verlag 25€

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Fotografie einer Schneelandschaft mit Bergen im Hintergrund, davor eine Reihe Rentiere mit Schlitten und einer Person

1851 am arktischen Wendekreis: Die Gegend ist rau und dünn besiedelt. Nachdem sein Vater vom Pfarrer Lars Levi Laestadius bekehrt wurde, bleibt Ivvár allein zurück, um die Rentierherde seiner Familie zu hüten. Kurz darauf droht der Sámi-Hirte beinahe im Schnee zu erfrieren, doch die Pfarrerstochter rettet ihn. Seit dieser Begegnung bekommt Willa den jungen Mann nicht aus dem Kopf. Doch ihre zarte Liebe wird im Keim erstickt.Als die Hirten gen Norden ziehen, entschließt sich Willa, ihre Familie zu verlassen - und Ivvár zu finden. Wird ihre Liebe die Grenzen der Kulturen und des Glaubens sprengen können? Das letzte Leuchten im Winter lässt uns eintauchen in eine faszinierende, im Verschwinden begriffene Welt, gefangen zwischen Tradition und Aufbruch.

Ein beeindruckender Roman über die Natur, das Leben und die Menschen in Sápmi Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Geschichte voller Herausforderungen, Selbstbewußtsein, Liebe und Möglichkeiten, Grenzen zu überwinden.

Chloé Cooper Jones, Easy Beauty - Blicke auf meine Behinderung
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit
Suhrkamp Verlag 22€

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Ein Foto von Chloé Copper Jones und ihrem Sohn, auf dem die Köpfe zu sehen sind.

“Beauty is what we're told is beautiful and what we're told becomes the truth.”

Chloé Cooper Jones wurde mit einer unvollständigen Wirbelsäule geboren. Die sichtbare körperliche Behinderung bereitet ihr nicht nur täglich Schmerzen, sondern zieht auch Blicke auf sich, die alle dasselbe meinen: Du reimst dich nicht mit dem, was wir kennen – du bist eine Fremde. Als Cooper Jones wider Erwarten Mutter wird, fällt ihr auf, wie sehr Schutzmechanismen, Unsicherheit und Unbehagen sie daran hindern, im eigenen Leben zuhause zu sein. Sie unternimmt eine Reise, sie will ergründen, was Schönheit ist und welche Bedeutung sie hat. Es ist die Reise einer unermüdlich Suchenden, aber auch der Weg einer Heimkehr – zu ihrem Sohn, ihrer Familie und der vielleicht größten aller Herausforderungen: lieben und geliebt zu werden.
Easy Beauty ist ein, wie ich finde, pointiertes Buch über das Leben mit Behinderung und die universelle Frage, wie man Schönheit und Erfüllung finden kann. Philosophisch klug, schonungslos ehrlich und mit großer Zärtlichkeit berichtet Chloé Cooper Jones von der Suche nach Momenten des Glücks, die allen Vorurteilen trotzen.

Chloé Cooper Jones ist Philosophieprofessorin, Journalistin und Autorin. Easy Beauty wurde von Time, Washington Post, Los Angeles Times, Publishers Weekly, USA Today, Vulture, BuzzFeed, Booklist u. a. zum »Best Book of the Year« gekürt. Sie wurde mit dem Whiting Creative Nonfiction Grant ausgezeichnet und war Finalistin für den Pulitzer Prize. Sie lebt mit ihrem Sohn und ihrem Mann in Brooklyn, New York.
Brigitte Jakobeit lebt in Hamburg und hat Autor:innen wie William Trevor, Christopher Isherwood, Katya Apekina und Patti Smith übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.

Rutger Bregman
Moralische Ambitionen - Wie man sein aufhört sein Talent zu vergeuden und etwas schafft das wirklich zählt
Rowohlt Verlag 26€

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Ein abstrakter Berg in hellgrün mit einer Spitze in weiß. Daneben eine auch abstrakt gehaltene Sonne.

Dieses Buch richtet sich an alle Menschen, die der Meinung sind, es sei gut und richtig, sich nicht nur ins eigene Privatleben zurückzuziehen, sondern sich – in welcher Form auch immer – für eine bessere Welt einzusetzen. Niemand muss ein Held oder eine Heldin sein, niemand muss schon aktiv sein, um Nutzen aus diesem Buch zu ziehen.
Bregman, der einigen vielleicht von seinen früheren ebenfalls sehr lesenswerten Büchern „Utopien für Realisten“ und „Im Grunde gut“ bekannt sein dürfte, erzählt hier die Geschichten von Pionier:innen, von Menschen, die durch ihre moralische Ambition sehr viel für die Gesellschaft, die in der sie lebten und auch für die nachfolgende, erreichten. Er erzählt von Abolitionisten, die sich für ein Ende der Sklaverei einsetzten, von Suffragetten, die das Frauenwahlrecht erkämpften und von Menschen, die sich für die Weltgesundheit einsetzten, sei es im Kampf gegen Kinderlähmung oder gegen Malaria und auch von der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Das liest sich sowieso schon sehr ansprechend und fesselnd, doch Bregman stellt nicht nur diese vorbildlichen Menschen vor, sondern er fragt sich und uns wie Ideen, die die Menschheit weiterbringen, entstehen, wie wir mit den großen Herausforderungen der Zeit umgehen können und – am wichtigsten – wie kommt man von der Idee ins Handeln?
Sein Ansatz ist der, dass sich jeder Mensch sich die Frage stellen kann: wer will ich gewesen sein am Ende meines Lebens?
Moralische Ambition ist eines der Bücher, die etwas bewirken können und deren Lektüre hängenbleibt.

Emma Carroll, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern schlägt zurück
übersetzt von Marion Hertle
illustriert von Lauren Child
Woow Books 20€

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Ein Mädchen mit roten Haaren und Kapuze hält ein Streichholz in der Hand. Die Autorin und die Illustratorin sind rechts und links entlang des Kopfs aufgeführt.

Bridie arbeitet hart und verkauft auf den Straßen Londons Streichhölzer, um ihre Familie zu ernähren. Während das Mädchen den Menschen die Schwefelhölzer als Magie verkauft, taucht ihre Mutter in der Fabrik die Hölzchen in giftigen Weißen Phosphor, damit sie die Köpfchen bekommen, an denen sie entzündet werden. Das macht sie schwer krank, wie viele ihrer Kolleginnen. Derweil klebt Bridies sechsjähriger Bruder Fergal zuhause die Schachteln zusammen, zehn Stunden am Tag. Kein Wunder, dass das Märchen von dem Mädchen mit den Schwefelhölzern Bridie auf die Palme bringt. Hans Christian Andersens romantisch verklärte Düsternis hat so gar nichts mit ihrem Alltag zu tun – und so enden wie sein namenloses Mädchen will sie erst recht nicht.

Wunderbar illustriert ist das Buch von Laurent Child, die fantastisch ihre Bilder mit dem Text verbindet.
Und historische Fotos im Anhang zeigen die Realität der Zeit, die Emma Carroll mitfühlend und fesselnd verarbeitet.
Das Ende gab es wirklich: den Streik der Londoner Fabrikarbeiterinnen von 1888, der zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen führte.

Sissel Horndal, Máttaráhkkás weite Reise. Eine Erzählung aus dem Samenland
Aus dem Norwegischen von Elisabeth Berg
Baobab Books 18,50€

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Zeichnung einer Person, die auf Skiern mit einem Stock in der Hand durch das Weltall schwebt

Wenn im Herbst der Wind aufzieht, der Bär in den Wald wandert und die Vögel sich in großen Schwärmen versammeln, dann verschwindet im hohen Norden das Tageslicht. Die Menschen werden still und schauen zu den Sternen hinauf. Dort, im dunklen Himmelsraum, sind die Götter zu Hause und sie haben Großes vor: Ein neues Leben soll in die Welt kommen. Alle helfen mit und Máttaráhkká begibt sich entlang einem Sonnenstrahl auf den weiten Weg zur Erde hinunter. Und dann, im Frühsommer, als der Schnee geschmolzen ist und die ersten Beeren reif sind, ist es so weit …
Máttaráhkkás weite Reise erzählt eine Geschichte aus der Welt der nordeuropäischen Samen. Die norwegisch-samische Künstlerin Sissel Horndal bezieht sich dabei auf mündliche Überlieferungen, wie sie über Jahrhunderte weitergegeben wurden, erzählt und zeichnet aber aus einer zeitgenössischen Perspektive.

Mareike ten Berge/Eva Moraal, Unser wildes Zuhause. Tiere an Fluss und Küste
Aus dem Niederländischen von Verena Kiefer
Aladin Verlag 20€

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auf grünem Hintergrund und einer weiß stilisierten Sonne verschiedene im Flug befindliche Vögel

Flaches Land, am Meer gelegen, von Flüssen und Seen durchzogen und von hohen Deichen gesäumt - das ist die Heimat unzähliger Tiere, die uns von sich erzählen. Dabei stellen sie nicht nur sich und ihre Eigenarten heraus, sondern geben auch faszinierende Details zum Besten. Der Biber, dessen Damm sogar aus dem Weltraum sichtbar ist. Die Schnepfe, die bis zu 130 km/h fliegen kann. Oder der Mauersegler, der in seinen ersten Lebensjahren den Boden nicht berührt. Wer hätte das gedacht? Auf geht's in den einzigartigen Lebensraum an Fluss und Küste.

Ein informatives und wunderbar gestaltetes Buch für alle ab 5 Jahren