Jonathan Garfinkel kann sich nicht entscheiden - nicht was sein Judentum angeht, seine Freundin oder Israel. Als er von einem Haus in Jerusalem hört, in dem ein Jude und ein Araber in Frieden zusammenleben, bricht er nach Israel auf. Doch dort ist kaum etwas so, wie er es sich vorgestellt hat, und nichts so, wie es ihm daheim in Kanada beigebracht wurde. Garfinkel diskutiert mit Künstler*innen und Siedler*innen, erzählt von klandestinen Treffen mit palästinensischen Aktivist*innen, einem Besuch in einem arabischen Flüchtlingslager und Pessach mit orthodoxen Freund*innen. Schnell muss er erkennen, dass jede Form von schneller "Wahrheitsfindung" eine Illusion ist, jede Antwort, die er findet, löst sich auf in neue Fragen. Immer tiefer dringt er ein in ein vielfach gespaltenes Land und zwei zutiefst gespaltene Gesellschaften. Shimons Haus ist eben auch Abu Dalos Haus und alles andere als jener mythische Ort harmonischer Koexistenz.
Das vorgestellte Buch ist 2007 im englischen Original erschienen, die Übersetzung von Karoline Madabo 2021 im Mandelbaum Verlag.
Jonathan Garfinkel, 1973 in Kanada geboren, schreibt Gedichte und ist Buch- und Bühnenautor.
Frank Heibert ist Übersetzer u.a. aus dem Englischen, Autor und Musiker. Er übersetzt Jonathan Garfinkels Theaterstücke.
Vielen Dank an berlasco, insbesondere Herrn Endres, und die DKG (Deutsch-Kanadische Gesellschaft) für die Ermöglichung und Unterstützung der Lesung.
Wir freuen uns auf Ihr und euer Kommen und einen anregenden Abend