Der 1955 in einer überarbeiteten und kommentierenden Fassung erschienene Roman ist ein Entwicklungsroman über Sandemoses Alter Ego Espen Arnakke, doch auch gleichzeitig ein großer Gesellschaftsroman über das ländliche Skandinavien. Aksel Sandemose lässt seinen Protagonisten erzählen, wie er vermeintlich zum Mörder wurde. Er geht ins Detail, holt psychologisch in früheste Kindheit aus, und entwirft mit einer Fülle an Beobachtungen, Reflexionen und Anekdoten aus dem fiktiven Ort Jante ein Panorama von kleingeistiger, beklemmender Gemeinschaft an der Schwelle ins 20. Jahrhundert. Der Autor steckte all seine Wut, seine Verzweiflung über andere und sich selbst und seinen unbändigen Freiheitsdrang in diesen Roman. Er spottet, beleidigt, empört sich, deutet, verurteilt – gnadenlos mit sich und anderen, aber auch erstaunlich klar auf den Grund der Dinge dringend.
Aksel Sandemose (1899–1965) hat sich mit diesem Roman fest in die Literaturgeschichte Skandinaviens eingeschrieben.
»Jantes Gesetz«, das bis heute fuür die skandinavische Mentalität steht, als Mahnung für die gesellschaftliche Gleichheit und gegen die Selbstuüberschätzung, hat ihr seinen Ursprung:
- Du skal ikke tro at du er noe. – Du sollst nicht glauben, etwas zu sein.
- Du skal ikke tro at du er like så meget som oss. – Du sollst nicht
glauben, so viel zu sein wie wir. - Du skal ikke tro du er klokere enn oss. – Du sollst nicht glauben, klüger
zu sein als wir. - Du skal ikke innbille deg du er bedre enn oss. – Du sollst dir nicht
einbilden, besser zu sein als wir. - Du skal ikke tro du vet mere enn oss. – Du sollst nicht glauben, mehr zu
wissen als wir. - Du skal ikke tro du er mere enn oss. – Du sollst nicht glauben, mehr zu
sein als wir. - Du skal ikke tro at du duger til noe. – Du sollst nicht glauben, zu
irgendetwas zu taugen. - Du skal ikke le av oss. – Du sollst nicht über uns lachen.
- Du skal ikke tro at noen bryr seg om deg. – Du sollst nicht glauben,
irgendjemand interessiere sich für dich. - Du skal ikke tro at du kan lære oss noe. – Du sollst nicht glauben, uns
irgendetwas beibringen zu können.
Gabriele Haefs geniale Übersetzung macht diesen Entwicklungsroman, die Widersprüche, Höhen und Tiefen eines Lebens, zu einem Leseerlebnis ohnegleichen.
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