Die Frauen von Shonagachi von Rijula Das

Coverbild
Image
Die Arme der Göttin Kali umranden das Cover. Der Körper von ihr ist nicht zu sehen.
Buchtitel
Die Frauen von Shonagachi
Autor:in
Rijula Das
Übersetzer:in
Else Laudan
Verlag
Argument Verlag
Erscheinungsjahr
2023
Preis
23,00€

Es wird bald regnen. Es droht schon, es dunkelt in den Ecken, dort, wo der Blick nicht hingeht, es sei denn, man hat Angst. Über dem Gewirr der Stromleitungen, über den Mobilfunkmasten und den Strompfählen, die am ersten Tag des Monsuns wie Zweige schwanken, senkt sich zinngraue Tinte herab, ballt sich, sammelt sich in einer Zukunft, die für immer in der Schwebe bleibt. Und genau das ist ein Tod. Ein Tropfen Tinte in unberührtem Wasser. Er sinkt tiefer, breitet seine Ranken aus, erschöpft sich, repliziert sich in Kurven und Geraden. Die drei wissen es noch nicht, aber sie kennen seine Form, irgendwo tief in den Knochen, wo der Verstand nicht hinkommt.

Ein Bordell in Shonagachi, Südasiens größtem Rotlichtviertel. Eine junge Frau, die ermordet wird. Eine Polizei, der das schnuppe ist. Ein Möchtegern-Poet, der von Bengalens großer Geschichte träumt, Erotikschund schreibt und hoffnungslos in eine Hure verliebt ist. Nämlich in Lalee, die ihr Leben von einem Tag auf den anderen lebt und über manches hinwegsieht – aber nicht um jeden Preis!

Die Frauen von Shonagachi ist ein moderner Noir aus Bengalen. Mit Witz und Biss schildert Rijula Das die Rolle und den Alltag von Frauen in der Sexindustrie und erzählt einen Krimi aus der Wirklichkeit, der auch eine Liebeserklärung an Kalkutta ist.

In dem Vorwort der Herausgeberin und Übersetzerin ist zu lesen: "Als immerzu nach erzählerischer Courage rufende Verlegerin subversiver Krimis musste ich mich in diesen Erstlingsroman unweigerlich verlieben. Die Reise, auf die Rijula Das mich mitnahm, hat so viel Welt in meinen Kopf gespült, von der ich nichts oder wenig wusste (kleine Teile meiner ständig ausufernden Recherchen beim Übersetzen sind ins Glossar gewandert), ich liebe den heiteren Spott, mit dem sie die Zurechtlegungen in den Köpfen seziert, durch die Unrecht und Wahnwitz erst so schön reproduzierbar werden, und feiere die Chuzpe, diese Geschichte so zu erzählen – so amüsant, klug, unverzuckert, vielstimmig."

Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.